Was ist die .htaccess Datei?

Was ist die .htaccess Datei?Wer zum ersten mal einen eigenen Hosting-Tarif für eine neue Website nutzt, stößt sehr wahrscheinlich auf die .htaccess Datei.

Was die .htaccess genau ist, was sie macht und wofür sie gut ist, schildere ich im Folgenden.

Zudem gebe ich Tipps, wie ihr mit Hilfe dieser Datei eure Website besser schützen und noch weitere interessante Dinge machen könnt.

Was ist die htaccess Datei?

Ohne zu sehr in technische Details zu gehen, handelt es sich bei der .htaccess Datei um eine Konfigurationsdatei des Apache-Webservers.

Dieser läuft auf den meisten Servern und deshalb findet man meist auch diese .htaccess Datei im Root-Verzeichnis des eigenen Webspace. Installiert man zudem Content Management System, wie etwa WordPress, wird diese Datei ebenfalls im Root (also im Hauptordner) des CMS-Verzeichnisses angelegt.

Das liegt daran, dass man durch Befehle und Angaben in dieser Datei eine Menge Einstellungen für die eigene Website vornehmen kann.

Zwingend notwendig ist diese Datei zwar nicht, aber sie ist meistens im Einsatz, da die Befehle daraus sehr schnell vom Server ausgeführt werden können und damit in der Regel effizienter sind, als wenn man diese über PHP oder gar HTML realisieren würde. Mal abgesehen davon, dass manche Dinge damit gar nicht möglich sind.

Die .htaccess Datei ist eine reine Text-Datei, die man deshalb leicht anlegen kann, wenn es sie nicht gibt und auch leicht im Editor verändern kann.

Allerdings sollte man vorsichtig sein, denn eine falsche Angabe darin kann dazu führen, dass die Website mit einem 500 Fehler (Internal Server Error) nicht mehr aufrufbar ist. Dann hilft es aber meist, einfach die Änderung rückgängig zu machen oder wenn nichts mehr hilft, die .htaccess Datei per FTP zu löschen.

Wenn du darin etwas änderst, solltest du auf jeden Fall vorher ein Backup davon machen.

Was bringt die .htaccess Datei?

Es gibt viele Möglichkeiten die htaccess Datei zu nutzen. So schreibt WordPress und auch das eine oder andere Plugin (z.B. Caching-Plugins) etwas in diese Datei.

Damit ist es zum Beispiel möglich sprechende URLs (Permalink in WordPress) zu nutzen oder auch dem Browser zu sagen, welche Dateien er wie lange im Cache behalten soll.

Doch die Möglichkeiten sind noch vielfältiger.

Website-Schutz

Ein ganz wichtiger Punkt ist, dass man damit die Sicherheit der eigenen Website steigern kann.

So sichere ich zum Beispiel den Admin-Bereich meiner WordPress-Websites zusätzlich mit einem htaccess Passwort-Schutz. Dieser greift über den Browser und kommt vor der eigentlichen Passwort-Abfrage von WordPress.

htaccess datei - login sicherheit

Damit erreiche ich einen doppelten Schutz des Admin-Bereiches.

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Möglichkeiten die Website zu schützen. So kann man unter anderem Cookies von statischen Ressourcen entfernen, ungenutzte Anfragemethoden blockieren, einen Hotlinking-Schutz einbinden und vieles mehr.

In den folgenden Artikeln gibt es dazu mehr Informationen und Anleitungen:

Performance

Man kann durch manuelle Angaben in der htaccess Datei die Ladezeiten der eigenen Website deutlich verbessern. Das geschieht unter anderem dadurch, dass man dem Browser des Nutzers mitteilt, welche Dateien er aus dem Cache nutzen soll. Die müssen dann nicht vom Server geladen werden, wenn diese Person schon mal auf der Website war.

Ein paar Tipps dazu gibt es hier.

Allerdings muss man sich nicht unbedingt die Mühe machen und kann ein Caching-Plugin stattdessen nutzen, wie z.B. WP Fastest Cache. Dieses schreibt automatisch die notwendigen Befehle in die .htaccess Datei.

Dafür muss diese allerdings beschreibbar sein. Das kann man ggf. mit einem FTP-Programm machen, indem man die Datei per CHMOD auf 644 (-rw-r–r–) stellt.

htaccess-ftp-chmod.png

Umleitungen

Ich nutze die htaccess-Datei vor allem, um manuell Umleitungen einzubauen. Ich habe teilweise Artikel überarbeitet und unter einer neuen URL veröffentlicht. Dann habe ich die alte URL per Redirect auf die neue URL weitergeleitet.

Klickt also jemand irgendwo in Netz den alten Link an, wird die Person automatisch auf den neuen Artikel weitergeleitet.

Redirect 301 /neue-nischenwebsite-erstellen-oder-bestehende-ausbauen/ https://www.selbstaendig-im-netz.de/webdesign/neue-website-erstellen-oder-eine-bestehende-website-ausbauen-was-ist-besser/

Man kann zudem festlegen, dass alle http-Aufrufe automatisch auf https (also per SSL verschlüsselt) umgeleitet werden und einiges mehr. Aber auch das übernehmen auf Wunsch Plugins, so dass man es nicht selber eintragen muss.

sonstiges

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, wie individuelle Fehlerseiten, bestimmten Nutzern Zugriff auf einzelne Verzeichnisse und Daten erlauben, das PHP Memory Limit erhöhen, IP-Adressen (Bots) blockieren und einiges mehr.

Anleitungen findet man dazu im Internet zur Genüge und wie gesagt gibt es auch viele Plugins, die eine Menge davon automatisch in die htaccess-Datei eintragen.

Fazit

Die .htaccess-Datei ist sehr nützlich und wer sich intensiver mit dem eigenen Webspace auseinandersetzt, findet dort eine gute Möglichkeit eine Menge verschiedener Einstellungen vorzunehmen.

Allerdings muss man sich damit erst einmal beschäftigen, denn man kann auch leicht Fehler machen, die die Website einschränken oder gar nicht mehr erreichbar machen.

Nutzt ihr die .htaccess-Datei und wenn ja, wofür?

Peer Wandiger

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