Kostenloses Hosting – Gibt es das überhaupt noch?

Noch vor 10 oder 15 Jahren gab es eine Menge Anbieter von kostenlosem Hosting. GeoCities und andere Anbieter waren damals sehr beliebt, um private Websites zu hosten.

Doch die Zeiten haben sich geändert und mit Werbung ist so etwas heute kaum noch zu finanzieren.

Gibt es trotzdem noch kostenloses Hosting? Und wenn ja, was sind die Vorteile und Nachteile?

Gibt es überhaupt noch kostenloses Hosting?

Es gibt noch kostenloses Hosting für eigene Websites, auch wenn das heute bei weitem nicht mehr so verbreitet ist. Anbieter wie 111mb.de oder safe-ws.de ermöglichen es noch heute kostenlos eine eigene kleine Website zu hosten.

Allerdings gibt es nicht mehr die großen Anbieter in diesem Bereich, die jeder kennt.

Eine andere Form des kostenlosen Hostings sind Anbieter wie WordPress.com oder Tumblr. Hier kann man auch eine eigene Website kostenlos betreiben, aber man hat keinen direkten Zugriff auf den Webspace und kann nichts selber installieren. Stattdessen nutzt man hier vorinstallierte Blog-Software und für private Zwecke ist das durchaus eine gute Option.

Nachteile von kostenlosem Hosting

Im privaten Bereich ist eine Menge verzeihbar, aber sobald man Hosting für einen Firmenwebsite oder etwas ähnliches benötigt, sieht das schon anders aus.

Sowohl die kostenlosen Webspace-Anbieter, als auch die Anbieter von gehosteten Blogs bringen einige Nachteile (oder sagen wir Einschränkungen) gegenüber bezahltem Hosting mit:

  • Langsame Anbindung
    So gehört oft eine recht langsame Anbindung zu den Nachteilen. Die eigene Website lädt nur langsam, gerade bei etwas aufwändigeren Inhalten.
  • keine eigene Domain
    Man bekommt natürlich keine eigene Top-Level Domain, sondern nur eine Subdomain (meinname.hosterdomain.de). Das wirkt nicht sehr professionell.
  • Ausfälle
    Leider sind die kostenlosen Hoster teilweise auch nicht gerade technisch optimal ausgestattet, so dass es zu Stoßzeiten auch zu Ausfällen der eigenen Website kommen kann.
  • Speicherplatz und Bandbreite
    Bei kostenlosem Hosting ist in der Regel der Speicherplatz eingeschränkt, so dass man z.B. beim Einsatz von Bildern Probleme bekommt. Aber auch die Bandbreite, also die im Monat übertragenen Daten, ist oft begrenzt. So kann es vorkommen, dass die Website gegen Ende eines Monats nicht mehr aufrufbar ist.
  • Werbung
    Wer kostenloses Hosting anbietet, muss ja dennoch irgendwie Geld verdienen. Das wird teilweise durch eingeblendete Werbung gemacht, die natürlich nicht zur eigenen Website passt.
  • Eingeschränkte Leistungen
    Datenbanken, bestimmte Scriptbibliotheken, Backups und vieles mehr stehen beim kostenlosen Hosting in der Regel nicht zur Verfügung.
  • Sicherheit
    Wie gut die eigenen Daten vor Hacks oder anderen Dinge geschützt sind, steht bei vielen dieser Anbieter ebenfalls in den Sternen.
  • Zuverlässigkeit
    Ob es solche Anbieter in ein paar Jahren noch geben wird, ist die Frage.

Kostenlos ist nicht kostenlos

Die Liste der Nachteile könnte man sicher noch weiter fortführen, aber allein diese Punkte sollten reichen, um zu verstehen, dass kostenloses Hosting viele Nachteile mitbringt.

Dem gegenüber steht lediglich der Vorteil, kein Geld bezahlen zu müssen. Doch bedeutet dies, dass es wirklich kostenlos ist?

Nein, man hat nur andere, meist viel höhere Kosten:

  • Besucher springen ab, weil die Website zu langsam läuft.
  • Potentielle Kunden kaufen nichts, weil die Domain unseriös wirkt.
  • Reparaturaufwand für die Website, weil sie mal wieder gehackt wurde und es kein Backup beim Hoster gibt.

Die Opportunitätskosten sind beim kostenlosen Hosting sehr hoch. Viel höher auf jeden Fall, als die paar Euro, die man für ein Einsteiger Shared Hosting Paket bezahlen müsste.

Deshalb kann ich nur jedem raten, der in irgendeiner Form eine vernüftige Website aufbauen und Geld im Internet verdienen will, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und einen vernünftigen Hoster zu nutzen. Das zahlt sich auf jeden Fall aus.

Peer Wandiger

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